"Das ist fast wie Traubenpflücken"


"Grossharrie" Von mir aus könnten die Bienen auch bleiben", meinte Christa Röpke ausGroßharrie, nachdem sich ein großer Bienenschwarm in einem Baum im ihrem Vorgarten niedergelassen hatte. Bereits zwei Tage lang schwirrte das Bienenvolk hierauf der Suche nach einem neuen Zuhause um die Häuser. Doch dann entschied Christa Röpke gemeinsam mit ihrem Nachbarn Andreas Sötje, dass die Bienen wohl "bei einem Imker besser aufgehoben" seien und rief den Fachmann. "Das ist alles halb so wild", meinte der aus Kleinharrie herbeigerufene Imker Georg Stralla, als er die dicke Traube aus rund 20 000 Bienen im Vorgarten von Christa Röpke begutachtete. Von Mai bis August ist hohe Zeit bei den Bienenvölkern. Dann sei bei den Bienen nicht nur Schwerstarbeit bei der Honigernte im Raps angesagt. Mit steigenden Temperaturen kommt es bei den Bienen auch häufig zur Bildung neuer Schwärme, so der Experte. Die kleinen Tiere suchen dann - wie in Großharrie - nach einem neuen Zuhause. Muss die alte Königin Platz machen, weil eine junge Königin heran gezogen wird oder wenn sich ein großes Volk teilt, folgen Arbeiterinnen und männliche Bienen (Drohnen) der Königin bei der Suche nach einer neuen Unterkunft. Dass selbst erfahrenen Imkern Völker entfleuchen ist normal. Gefährlich sei das summende Treiben schwärmender Bienen in der Regel nicht. Allerdings sollte nicht versucht werden, das Volk selbst zu vertreiben, rät Georg Stralla. Hilfe bringt stattdessen ein Anruf bei einem örtlichen Imker oder der Feuerwehr. "Das ist fast wie Traubenpflücken", meinte Stralla, als er den Schwarm in Großharrie in einen Fangsack schüttelte und in einen bereit gestellten Bienenstock setzte. Nur wenig später musste er erneut ausrücken. An der Preetzer Landstraße in Großharrie hatte sich ein Bienenschwarm ein Belüftungsloch im Mauerwerk eines Rotsteinhauses als neue Behausung ausgesucht. Direkt neben einem Fenster fanden die Hausbewohner das summende Treiben dann doch beunruhigend und baten den Imker um Hilfe. Geduldig fegte Stralla hier auf einer Leiter stehend mit einem schmalen Imkerbesen hunderte Bienen in seinen Fangsack, als diese rund um das auserkorene Flugloch der neuen Behausung landeten. Auch wenn deutsche Bienenvölker in der Regel friedlich und wenig stechfreudig seien, im Mauerwerk neben einem Fenster sei kein rechter Platz für einen Bienenschwarm, meinte Stralla. Löcher zur Hinterlüftung des Mauerwerkes sollten deshalb vorsorglich mit feinmaschigen Drahtgeweben verschlossen werden, empfahl der Imker. Quelle: HOLSTEINISCHER COURIER

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